Kognitive Dissonanz:
Kognitive Dissonanz bezeichnet das unangenehme Gefühl, das entsteht, wenn unser Verhalten nicht zu unseren eigenen Werten oder Überzeugungen passt. Um dieses Unwohlsein zu verringern, passen Menschen häufig ihr Denken oder ihre Einstellungen an – zum Beispiel, indem sie sich Ausreden suchen oder neue Begründungen erfinden. Das hilft, innere Widersprüche zu überbrücken und das eigene Selbstbild aufrechtzuerhalten. Wir haben gelernt, wie verbreitet dieses Phänomen ist und wie sehr es unser tägliches Denken und Handeln beeinflussen kann.
Mentale Buchführung (Mental Accounting):
Mentale Buchführung beschreibt das Phänomen, dass Menschen ihr Geld gedanklich in verschiedene Kategorien oder „Konten“ einteilen, wie zum Beispiel Freizeitgeld, Urlaubsgeld oder Notgroschen. Diese Einteilung hilft zwar, den Überblick zu behalten, führt aber oft zu irrationalen Entscheidungen: So geben viele beim Ausgehen oder im Urlaub viel Geld aus, sind aber beim Einkaufen extrem sparsam, obwohl das Geld objektiv denselben Wert hat. Ein klassisches Beispiel ist das Theaterkarten-Experiment, bei dem Menschen unterschiedlich reagieren, je nachdem, aus welchem „mentalen Konto“ das Geld stammt
Sunken Costs (Versunkene Kosten):
Das Konzept der versunkenen Kosten beschreibt, dass Menschen häufig weiter Zeit, Geld oder Energie in ein Projekt investieren, nur weil sie bereits viel hineingesteckt haben – selbst wenn es aus rationaler Sicht besser wäre, aufzuhören. Ein typisches Beispiel ist, dass man an einem Job, einem kaputten Projekt oder einer schlechten Investition festhält, weil man „nicht alles umsonst gemacht haben will“. Dieser Denkfehler führt dazu, dass man schlechte Entscheidungen trifft und Verluste weiter anhäuft, anstatt einen klaren Schnitt zu machen und Ressourcen sinnvoller einzusetzen.
Homo Oeconomicus:
Das Modell des Homo Oeconomicus beschreibt den Menschen als vollkommen rationalen Entscheider, der immer logisch abwägt und versucht, seinen eigenen Nutzen zu maximieren. In der Theorie handelt dieser „wirtschaftlich denkende Mensch“ stets überlegt, wägt alle Alternativen sorgfältig ab und trifft Entscheidungen nur auf Basis von Fakten und Logik. Doch in der Realität zeigt sich, dass dieses Bild oft nicht zutrifft: Unsere Entscheidungen werden von Emotionen, Erfahrungen und sozialen Einflüssen geprägt. Beispielsweise lassen wir uns von Werbung, Gruppendruck oder spontanen Gefühlen leiten und handeln dadurch nicht immer so rational, wie es das Modell annimmt. Viele alltägliche Situationen, wie Spenden, ehrenamtliche Arbeit oder der Kauf von Luxusgütern, lassen sich mit dem Homo-Oeconomicus-Modell kaum erklären, weil hier nicht der reine Nutzen im Vordergrund steht, sondern auch Werte, Freude oder Status eine Rolle spielen