Im ersten Jahr WOP haben wir gelernt, wie unser Denken durch unbewusste Fehler beeinflusst wird. Dabei ging es um kognitive Verzerrungen, psychologische Denkmodelle und Entscheidungsprozesse in Konfliktsituationen – sowohl als Einzelpersonen als auch in Gruppen.
Der Survivorship Bias, bekannt als Überlebensirrtum, beschreibt einen Denkfehler, bei dem wir lediglich die erfolgreichen Fälle in den Blick nehmen und die gescheiterten Beispiele ignorieren. Dies führt häufig zu einer verzerrten Auffassung von Erfolg, da wir nur die „Gewinner“ – wie erfolgreiche Start-ups – wahrnehmen und die zahlreichen gescheiterten vergessen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Kriegsluftfahrtanalyse, bei der lediglich die zurückgekehrten Flugzeuge berücksichtigt wurden, während die abgeschossenen nicht beachtet wurden. Der Survivorship Bias verdeutlicht die Bedeutung, das Unsichtbare zu berücksichtigen und nicht ausschließlich auf Erfolgsgeschichten zu setzen, insbesondere bei wirtschaftlichen Entscheidungen.

Das Gefangenendilemma ist ein bekanntes Modell aus der Spieltheorie, das zeigt, wie schwierig es sein kann, Vertrauen und Zusammenarbeit aufzubauen. Zwei Personen müssen unabhängig voneinander eine Entscheidung treffen und wählen oft den eigenen Vorteil, obwohl sie gemeinsam ein besseres Ergebnis erzielen könnten. Dieses Modell macht deutlich, warum es in der Wirtschaft oder im Team manchmal zu unlogischem oder unfairen Verhalten kommt, selbst wenn Kooperation für alle Beteiligten vorteilhafter wäre.
